Seit der Bekanntmachung im Sommer 2022 ist die anfängliche Euphorie auf der Verkäuferseite gesunken.
Eine übersteigerte Erwartungshaltung in die Verkaufspreise vor Ort halte ich für nicht angebracht.
Wir freuen uns alle hier vor Ort über die Ansiedlung, sehen aber auch die Probleme und Schwierigkeiten angesichts der aktuellen Lage.
Überschwängliche Zahlen in der Presse wurden ja bereits durch unserem ehemaligen Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) berichtigt.
Mit der neuen Chipfabrik sind 1000 bis 1500 neue Arbeitsplätze zu erwarten.
Der zentrale Standort Magdeburg zwischen Hannover, Leipzig und Berlin, der schnelle Weg zu Tesla in der Grünheide sowie auch zum VW Werk in Wolfsburg, der Wissenschaftsstandort sowie die Forschungseinrichtungen, aber auch der günstige Verkaufspreis des 500 Hektar Ackerlandes waren für die Investoren das Hauptaugenmerk für den Standort. Jetzt liegt es an Intel die Vorteile in der wirtschaftlichen Mitte zu nutzen und das Projekt in der wirtschaftlich prekären Situation voranzutreiben. Die Fördermittel der EU sollten dabei Beiwerk sein, aber nicht der Anker oder das Fundament für das Projekt.
Warten wir ab, wie die EU sich positioniert zur Förderung von Halbleiterwerken in Europa insbesondere wie hier in Deutschland. Kritiker sehen hier eine Wettbewerbsverzerrung.
Viele Kapitalanleger beobachten schon lange die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes. Magdeburg braucht sich hinter Hannover und Leipzig nicht zu verstecken. In den letzten Jahren hat Magdeburg sich im Bereich Wirtschaft und Wissenschaft stark entwickelt. Dies zieht an: auch Kleininvestoren und Privatier.
Anleger vor allem aus dem Großraum Hannover, Essen, Berlin haben verstärkt Immobilien in Magdeburg über mich erworben.
Die hohen Einstiegspreise in den Immobilienmarkt an anderen Orten wie Stuttgart, München, Berlin, Hamburg sind eher für Großinvestoren.
Seit ca. 4 Jahren steht Magdeburg im Bereich der Nachfrage an Grundstücken und Eigentumswohnungen und unsanierten oder teilsanierten Mehrfamilienhäusern wegen den erschwinglichen Preisen gut da. Für Anleger zählt die Rendite und die zu erwartende Mietsteigerung. Bisher konnte Magdeburg noch keinen aktuellen Mietspiegel vorweisen. 2025 wird dieser für Magdeburg Pflicht und das Erscheinen ist auch so vom Stadtrat angekündigt. Dies ist ein großer Pluspunkt bei der Anschaffung einer Immobilie als Kapitalanlage.
Der niedrige Einstiegspreis, eine solide Bausubstanz, nachhaltige Bewirtschaftung und die Option, dass die Mieten hier weder am Limit sind, noch gedeckelt werden sind Argumente, die für eine Anlage in Magdeburg sprechen.
Wie sich Intel als Standort entwickelt, wie sich die Arbeitsmarktsituation darstellt, ob die Arbeitskräfte aus der Region gefördert, ausgebildet und gewonnen werden, das ist derzeit nicht abzusehen.
Allein die Sicherung des Grundstücks am Standort, hat keinen Einfluss auf die aktuelle Nachfrage oder Preissituation aus meiner Sicht.
Zu meinen Kunden gehören Investoren, Anleger und Analysten und eines haben alle gemein: sie holen sich Informationen, analysieren den Markt, beobachten die Preisentwicklung und kaufen nicht überstürzt eine Immobilie, weil Intel ankündigt für 17 Milliarden Euro zwei ultramoderne Chipfabriken zu bauen. Jetzt warten wir den ersten Spatenstich ab, der für das erste Halbjahr angekündigt wurde.
Dieser Beitrag ist die Zuarbeit zur DPA Presseagentur Herrn Pischka, der um eine fachliche Stellungnahme als Immobilienmaklerin in Magdeburg und Fachfrau gebeten hat.